Wenn du selbst von Hass betroffen bist, ist es ganz normal, sich erst einmal hilflos zu fühlen. Behalt das nicht für dich, sondern wende dich an Freunde und Familie und suche dir auch professionelle Unterstützung. In unserem Betroffenenbereich findest du Unterstützungsangebote und weitere Ressourcen. (Link)
Aber auch wenn du Hass im Netz miterlebst, von dem Du nicht selbst betroffen bist, gibt es viele Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun:
Inhalte an Betreiber*innen melden
Hass-Inhalte können bei den Betreiber*innen einer Website, eines Blogs oder von Social-Media-Diensten gemeldet werden – und sollten dies auch, damit diese dagegen vorgehen können. In den Nutzungsrichtlinien einer Plattform finden Sie Informationen, was dort nicht erlaubt ist und wie das Beschwerdeverfahren funktioniert.
Beschwerdestellen kontaktieren
Per Meldeformular oder E-Mail nehmen Beschwerdestellen wie Hassmelden, respect! oder jugendschutz.net Hinweise auf unzulässige Inhalte entgegen. Gemeldete Angebote werden gesichtet, u. a. rechtlich bewertet und ggf. weitergeleitet oder -bearbeitet. Wenn Inhalte oder Äußerungen im Netz auch die Grenze zur Straffälligkeit überschreiten, können aber auch die Online- oder Internetwachen der jeweiligen Landespolizei Ansprechpartner*in sein.
Rechtliche Grundlagen kennen
Nicht jede Form von Hass oder provozierende Äußerungen sind verboten. Umgekehrt ist vielmehr strafrechtlich relevant, was gegenwärtig im Netz stattfindet und verbreitet wird. So wird vieles an Hetze und Beleidigungen fälschlicherweise als erlaubt – und damit als hinzunehmen – angesehen, nur weil das in der Vorstellung vieler zum „guten“ (oder eben etablierten) Ton im Internet gehört. Volksverhetzung, Verunglimpfung, das Posten verbotener Zeichen und Parolen und vieles mehr ist jedoch nicht nur nicht zu tolerieren, sondern auch illegal oder zumindest Anlass, um rechtlich dagegen vorzugehen.
Das Grundgesetz sieht die Meinungsfreiheit zwar als hohes Gut an. Es setzt ihm aber auch Schranken, z. B. was den Schutz der Jugend oder dem Recht der persönlichen Ehre betrifft. Hier erfährst du mehr dazu, wann Hass im Netz strafbar ist->
Hass und Hetze widersprechen
Wichtig ist, Hassbotschaften im Netz nicht unwidersprochen stehen zu lassen. Nicht nur, um Betroffenen beizustehen, sondern um all denjenigen, die sich zu einem Thema informieren möchten oder Zeug*in einer Online-Auseinandersetzung werden, ein positives (Gegen-)Beispiel in Sachen Perspektive und Engagement zu bieten. Nur auf diese Weise kann nachhaltig eine Online-Kultur der respektvollen Gegenrede und der Meinungsvielfalt etabliert werden. Etwa, indem verhindert wird, dass die Abwertung von Menschengruppen oder die Unterhöhlung demokratischer Grundprinzipien als „normal“ angesehen werden und sich als allgemeingültig etablieren können. Ideen gibt es z. B. beim No Hate Speech Movement.