Projekte und Institutionen der Zivilgesellschaft – etwa im Rahmen von „Demokratie leben!“ – engagieren sich ebenso wie staatliche Stellen etwa der Bildung und der Jugendhilfe täglich gegen Hass im Netz. Wissenschaft und Forschung, quasi ‚auf der anderen Seite‘ und zugleich ergänzend, generieren theoretische und empirische Erkenntnisse, liefern Wissen zu Phänomen und Faktoren von Hass sowie Grundlagen für Handlungsansätze. Praxis und Wissenschaft/Forschung arbeiten dabei Hand in Hand, ergänzen einander. So die Idealvorstellung.
Potenziale der Zusammenarbeit
Tatsächlich können Vernetzung und Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft/Forschung sinnvoll und gewünscht, weil produktiv sein. Sie gestalten sich allerdings aus mehreren Gründen und in vielerlei Hinsicht häufig herausforderungsreich. So bleibt im Alltag meist (zu) wenig Zeit für Austausch und Unterstützung; Forschungsfragen gehen an den Bedarfen der Praxis vorbei; Anliegen und Arbeitsweisen sind nicht kompatibel und Erkenntnisse weniger ‚übersetzbar‘ etc.
BAG »Gegen Hass im Netz« & jugendschutz.net
Die Bundesarbeitsgemeinschaft »Gegen Hass im Netz« und jugendschutz.net wollen zu diesem Thema im Rahmen des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz eine Austauschmöglichkeit initiieren. Ziel ist es, grundlegende Probleme zu klären sowie Ideen und Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft/Forschung zu entwickeln. Dafür möchten wir uns, in einem ersten Schritt, mit Praktiker:innen (v.a. Modellprojekten des Bundesprogramms „Demokratie leben!“) zu einem möglichst form- und zwanglosen Roundtable-Termin zusammenfinden, um positive wie negative Erfahrungen austauschen und Problempunkte sammeln. In einem nächsten Schritt bzw. in einem Folgetermin (voraussichtlich Anfang 2023) wollen wir dann Wissenschaftler:innen und Forschende mit ihrer Perspektive und ihren Anliegen mit einbeziehen.