Digitale Zivilcourage: Euer Einsatz für ein sicheres Internet



Beleidigungen, Drohungen oder Verleumdungen können Menschen verletzen, verängstigen und einschüchtern – auch online. Viele Betroffene fühlen sich ohnmächtig, wenn sie digitale Gewalt erleben. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie sich nicht allein fühlen: Zeigt digitale Zivilcourage. Das Internet ist ein Ort, um sich mit anderen auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen, sich in dengesellschaftlichen Diskurs einzubringen.… Mehr lesen »Digitale Zivilcourage: Euer Einsatz für ein sicheres Internet

Beleidigungen, Drohungen oder Verleumdungen können Menschen verletzen, verängstigen und einschüchtern – auch online. Viele Betroffene fühlen sich ohnmächtig, wenn sie digitale Gewalt erleben. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie sich nicht allein fühlen: Zeigt digitale Zivilcourage.

Das Internet ist ein Ort, um sich mit anderen auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen, sich in den
gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Inzwischen ist es jedoch auch ein Ort der Einschüchterung
geworden. Unsere repräsentative Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ zeigt: Mehr als die Hälfte der
Internetnutzer*innen haben aus Angst vor Hass aufgehört, ihre politische Meinung im Internet zu
äußern. Einigen von euch geht es wahrscheinlich ähnlich. Über Feminismus, gegen Rassismus und
Antisemitismus oder zu queerem Empowerment zu posten, bedeutet in vielen Fällen hasserfüllte
Nachrichten zu bekommen.

Das schränkt eure Meinungsfreiheit und damit die Meinungsvielfalt im
Netz ein. Wir wollen nicht, dass ihr euch zurückzieht. Eine wichtige Zutat für mehr Liebe statt Hass:
digitale Zivilcourage.

Zivilcourage – Was ist das eigentlich?
Es ist mutig, anderen Menschen in Not zu helfen, sie zu verteidigen oder zu unterstützen und dabei die
eigene Sicherheit zurückzustellen. Dieser Einsatz für andere, der auf humanen und demokratischen
Werten beruht, wird Zivilcourage genannt. Genauer bedeutet das zum Beispiel: Wenn ihr mitbekommt, dass eine andere Person beleidigt oder verletzt wird, dann schreitet ihr ein oder holt Hilfe. Und das könnt ihr nicht nur in der U-Bahn oder auf der Straße tun, sondern auch auf digitalen Plattformen.

Gemeinsam für ein besseres Internet
Wenn ihr im Netz auf digitale Gewalt stoßt, könnt ihr euch an diesen fünf Tipps für digitale
Zivilcourage orientieren:

  1. Zeigt Solidarität mit Betroffenen
    Liket Kommentare von Betroffenen, schreibt selbst einen Gegenkommentar oder meldet euch
    bei den Betroffenen per Privatnachricht. So merken sie, dass sie nicht alleine sind. Hier findet ihr mehr Informationen zu guter Gegenrede und Allyship.
  1. Seid solidarisch mit anderen Helfenden
    Tut euch zusammen und zeigt Betroffenen, dass ihr gemeinsam stark seid, indem ihr einen
    unterstützenden Kommentar schreibt und euch so zusammen gegen Hater*innen wehrt.
  1. Lasst euch nicht provozieren
    Hater*innen wollen aufhetzen. Indem ihr euch nicht auf ihr Niveau begebt, zeigt ihr Stärke und
    lasst sie und ihren Hass auflaufen.
  1. Vermeidet unnötige Diskussionen
    Ihr solltet als Unterstützer*innen Diskussionen nicht durch nebensächliche Argumente größer
    machen. Das macht es Betroffenen nur noch schwerer. Bleibt sachlich und geht keine
    unnötige Diskussion ein. Wenn ihr wissen möchtet, wie gut ihr auf Hass im Netz reagiert,
    testet hier euer Können im Quiz zu Gegenrede-Taktiken.
  1. Holt Hilfe und meldet Hass
    Wenn ihr digitale Gewalt im Netz mitbekommt oder selbst erlebt, sind die Berater*innen von
    HateAid jederzeit per E-Mail, telefonisch oder im Chat für euch da.

    Hass melden könnt ihr auch auf den digitalen Plattformen selbst. Strafbare Inhalte könnt ihr
    außerdem bei der Polizei anzeigen.

Wir überlassen Hater*innen nicht das Feld. Gemeinsam können wir ein Internet schaffen, in dem sich
alle Menschen sicher fühlen.

Autor*in

Emma Bombien